Schönstatt Würzburg

Familiencamp auf der Marienhöhe

Wer hat nicht schon einmal davon geträumt, einfach mal in eine andere Welt abzutauchen? Einer Welt, in der sie noch in Ordnung ist, ohne Stress und Hektik, ganz im Einklang mit der Natur. 

Auf eine solche Reise haben sich an einem Wochenende im Juli zehn Familien aus der Diözese Würzburg gemacht, um drei Tage lang die Würzburger Marienhöhe in ein kleines Indianerdorf zu verwandeln. Spätestens als Häuptling und Medizinmann in vollem Ornat das Powwow mit vielen unterhaltsamen Spielen eröffnet hatten, stellte sich bei Jung und Alt ganz schnell das richtige Feeling ein. 

Auf die Teilnehmer wartete ein buntes Angebot mit unterschiedlichen indianischen Basteleien, Pfeil-und-Bogen-Schießen, Tanz-Workshops, Kanurennen und vielem mehr. Bei stimmungsvollen Lagerfeuern mit viel Gesang klangen die Abende dann schließlich aus. 

Waren die Indianer bereits vor vielen Monden Dank ihrer Rauchzeichen Meister der Telekommunikation, haben wir mit Handys und Internet zwischenzeitlich nachgezogen. Oft hapert es bei uns aber nicht bei den Ferngesprächen, sondern gerade bei der Kommunikation auf dem kürzesten Weg zwischen den Ehepartnern. Deshalb gehörte auch ein Workshop, der sich mit dieser Problematik befasste und wertvolle Tipps lieferte, zum Wochenendprogramm. 

 

Ein Blick hinter den Horizont warf Pfr. Eschenbacher mit eindrucksvollen Bildern von seiner Reise in das brasilianische Bistum Obidos. Dort, mitten im Regenwald am Amazonas, gibt es heute noch echte Indianerdörfer, die von den Einflüssen unserer westlichen Zivilisation scheinbar unberührt geblieben sind. Und trotzdem stehen wir in Unterfranken nicht nur als Partnerdiözese mit dieser Region in Verbindung. Unser Hunger nach Aluminium ist die Ursache für den Abbau von Bauxit, dem dort immer mehr Urwald zum Opfer fällt, was sich wiederum hier auf unser Klima auswirkt. Hier passt die Redensart: „Die Welt ist ein Dorf“ – aber leider kein Indianerdorf. Vor dem Hintergrund dieser Eindrücke wurde uns in einem feierlichen Gottesdienst spielerisch veranschaulicht: Wir können nicht warten, dass den Großen und Mächtigen die Lösung der Probleme unserer Zeit gelingt, sondern mit ganz kleinen aber konkreten Schritten, z.B. indem wir Bienenwachstücher statt Alufolie verwenden, sind  wir alle selber dafür verantwortlich.

Denn wir Indianer verändern die Welt!

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